Die Zuschauer sind unter Druck. Professor Unmöglich kann sie nicht lassen. Sie müssen. Sie dürfen nicht mehr, sie müssen. Ständig müssen sie. Mehr denn je. So ist ihr Leben ein Muss. Sie müssen tun. Professor Unmöglich will das so. Nichts anderes will er. Er will seine Untertanen jetzt voll im Griff haben. Er ist da. Er macht. Er ist. Nichts darf mehr sein, ohne dass er es weiß und sein Platzet dazugegeben hat. Natürlich nur in Fällen, die kritisch sind. Die viel Geld aufs Spiel setzen. Er hat damit begonnen, sich selbst zu exponieren. Das, was früher nie der Fall war. Er wollte das nie. Sich persönlich zeigen. Nur seine obersten Zuschauer sollten sich zeigen müssen, wenn es hart auf hart ging. Die Zuschauer, die er selbst auserwählt hatte. Er ist jetzt da. Tut ständig etwas. Man weiß nicht mehr, was er will. Es geht nur noch um Tun.
Der Professor muss jetzt auch. Zu viel geschieht. Vieles ist nicht mehr gut. Man hat Druck von allen Seiten. Die Welt ist nicht mehr so, wie sie war. Was ist nur los? Alle sind anders. Keine Verbindung ist mehr da. Man kann sich auf niemand mehr verlassen. Man hat nie Nähe zu jemand gesucht, aber jetzt ist auch ein Gespräch nicht mehr möglich. Jetzt spricht man nicht mehr miteinander, sondern jeder ist nur noch darauf bedacht, sich selbst zu retten. Es ist einfach furchtbar. Man hat keine Verbindung mehr. Eine Verbindung, die ohnehin nie besonders stark war, aber jetzt ist auch diese weg. So wie jetzt, war es noch nie.
Man hat einfach nichts mehr, was verbindet. Nichts darf mehr sein. Keinen Fehler machen. Immer gleich liefern. Nicht zögern. Einfach tun. Nicht fragen. Einfach tun. Niemand darauf ansprechen, was eigentlich los ist. Niemand ansprechen, wenn man etwas nicht versteht. Man muss alles verstehen. Alles ist klar. Nur wer liefert ist etwas wert.
Der Professor hat das ganz klar gesagt. Keine Ausfälle. Keine Fehler. Nichts darf mehr geschehen. Alles muss klappen. Sie sind jetzt beinhart, diejenigen, die sonst auch manchmal nachgelassen haben. Man geht nicht mehr miteinander um, wie früher, wo man noch fragen durfte, sondern ist einfach nur noch jemand, der da ist um zu liefern. Gleichgültig, ob man kann oder nicht. Niemand hilft. Alle sind nur noch darauf bedacht, nichts falsch zu machen, niemand etwas zu sagen, den Wettbewerber um einen Posten nicht zu stärken, sondern zu schwächen. Man ist einfach darauf aus, niemand in die Lage zu versetzen, der unter Umständen etwas tun könnte, was zum eigenen Nachteil wird.
Professor Unmöglich ist der, der die Zuschauer nervös macht. Sie haben alle Angst. Ihr Leben ist nicht mehr das, das sie vorher hatten. Sie waren bedeutend. Sie waren jemand. Sie sind jetzt auf Abruf da. Sie wissen das. Der Professor hat das gesagt. Klar und deutlich gesagt. Ihr liefert jetzt. Nichts hält euch in eurer Position, wenn ihr nicht liefert. Man weiß also, man muss jetzt. Schnell muss man auch liefern, sonst ist man weg. Man hat das ja auch schon früher gesehen. Diejenigen, die plötzlich weg waren. Sie taten nicht schnell genug, was man wollte. Also waren sie weg. Ohne Umschweife. Wie? Das war abhängig davon, wie wichtig sie waren. Wenn sie wichtig waren und nicht taten, was man wollte, musste viel getan werden. Wenn man nicht wirklich wichtig ist, dann geht es schnell. Das war immer so. Man ist Nichts. Das war klar. Nein, nicht so klar wie heute.
Professor Unmöglich kann jetzt nicht mehr warten. Überall Baustellen. Baustellen, die man nicht will. Baustellen, die viel kosten. Umso mehr kosten, wenn nicht gleich Lösungen da sind, die die Baustellen verschwinden lassen. Nicht warten. Gleich lösen, das will er jetzt. Menschen haben aber nicht immer die Möglichkeit, etwas zu tun. Das geht nicht mehr. Ist nicht interessant. Man muss gleich.
Der Professor hat klare Anweisungen gegeben. Liefern sie nicht, dann weg mit ihm. Mit ihm, der nicht liefert. Ersetzen. Nein! Du machst es jetzt gleich auch mit. Was? All deines, was du schon getan hast, und dazu noch das, was jetzt zu tun ist, weil derjenige weg ist, der nicht geliefert hat. Man hat also noch viel mehr zu tun, weil immer weniger da sind, die tun können. Weggeschafft, weil sie nicht lieferten. Der Stress steigt. Alles wird immer schwieriger. Viele können auch nicht mehr. Die Umstände, die man schafft, gehen nicht mehr leicht von der Hand. Man kann sie nicht mehr so leicht schaffen, die Umstände, weil da Widerstand ist. Überall ist Widerstand. Man ist nicht mehr in der Lage, etwas einfach durchzuziehen. Man kann es einfach nicht mehr, weil weniger Menschen da sind, die mitmachen, und auch immer weniger Menschen aus dem Volk mitmachen wollen. Sie haben das Wesen der Umstände verstanden, die Menschen aus dem Volk. Umstände wurden immer herbeigeführt, damit man das Volk noch mehr ausnehmen konnte. Man hat zuletzt Umstände geschaffen, die nicht mehr zu erklären sind. Sie waren einfach zu weit hergeholt, als dass man sie noch erklären kann. Der Professor wollte es einfach so. Die Umstände sollten derart mächtig und angsteinflößend sein, dass kein Mensch auf der Welt sich den Umständen mehr entziehen konnte. Der Professor wollte es so. Die Zuschauer mussten mit. Niemand begehrte auf. Die Zuschauer, die heute da sind, können all das nicht erklären, was sie getan und selbst veranlasst haben. Sie sind gefangen in einem Lügengebäude, das so groß ist, dass sie jetzt nicht mehr umhinkommen, zu erklären. Sie können es nicht. Deshalb auch überall mächtige Probleme. Alles steht auf Spitz und Knopf. Niemand kann erklären, was sie getan haben. Die Zuschauer auf Befehl des Professors.
Das Volk will uns nicht mehr. Das ist die Wahrheit. Das kann man aber nicht sagen. Man hat Angst davor. Die Umfragen. Nicht gut. Man verliert. Was tun? Viel mehr. Geht aber nicht. Warum?
Weil kein Geld da ist, es zu tun, oder, weil einfach die, die da sind, auch viel mehr Geld brauchen für das, was sie tun sollen. Damit ist klar: „Alle ringen um dasselbe Geld das da ist.“ Man kann sich nicht mehr gram sein. Man kämpft um dasselbe Geld. Man muss stark sein. Man darf nicht nachlassen. Keinen Kompromiss eingehen. Nur fordern. Nur sagen: „Ich will das jetzt.“
Geht nicht. Man kann das nicht mehr so sagen. Wenn man einen, der sehr mächtig ist, vergrault, kann das gleich den Job kosten. Dann ist man weg. Nicht mehr nützlich sein, ist gleichbedeutend mit weg sein, für immer. Dann kannst du nichts mehr tun. Niemand will dich mehr. Du hast alles verloren. Niemand hilft dir mehr. Du wirst nicht mehr eingeladen. Du kannst nirgendwohin gehen und sagen: „Ich will; ich kann; ich habe doch.“
Niemand hört dir zu. Niemand will dich. Zu viel ist schon früher verloren gegangen. Man kann sich erinnern, als ich noch jemand war, dass ich dann nicht immer gut war. Auch nicht gut war. Man will jemand wie mich nicht. Ich wollte sie auch nicht, damals, als ich noch jemand war. Jemand der Einfluss hatte. Jemand, den man beachten musste, weil er etwas tun konnte, was für den, der etwas wollte, wichtig war. Man sagte dann, dass es nicht wichtig ist, und es war weg. So, oft geschehen, damals, als ich noch jemand war.
Professor Unmöglich will das nicht hören. Uninteressant. Man liefert oder nicht. Man ist weg. Man ist da. Das Einzige, was zählt, ist: „Du lieferst.“
Nicht, das gibt es nicht. Du bist dann weg. Warum? Weil du ein Nichts bist, der helfen kann. Sei brav. Geh, ohne Aufhebens. Mach nichts, was jemand hören könnte. Sei brav, sonst müssten wir tun, was wir nicht gerne tun. Dich beseitigen. Du bist nichts wert. Geh einfach. Wir wollen dir nichts tun. Wir tun viel, wenn du nicht gehst ohne Widerstand zu leisten. Wir wollen dich nicht mehr sehen. Geh einfach. Es ist genug nicht getan, weil du nicht liefern konntest.
Professor Unmöglich macht das so mit seinen Zuschauern. Sie sind ihm verpflichtet. Bist du ganz oben, dann bist du ganz besonders verpflichtet. Man will dann nicht warten. Du bist so hochgekommen. Hast so viel kassiert. Bist immer da gewesen, und hast immer wieder bekommen. Das ist jetzt genug. Liefere schnell. Ich brauche dich jetzt.
Bist du jetzt fähig oder nicht? Wenn nicht, geh. So ist es jetzt. Mächtige Granden sind unter Beschuss. Müssen auch. Kein Repräsentieren mehr. Viel mehr Stress, als auch schon. Man muss jetzt selbst. Reden ist nicht mehr wichtig. Tun ist Alles. Man kann jetzt nicht mehr sagen: „Ich bin doch ein Präsident; ich bin doch ein Bundeskanzler; ich bin doch ein Minister.“ Nein, uninteressant, du tust jetzt einfach. Gleich. Ohne Umschweife. Da hast du das Problem. Sei. Löse es ohne Umschweife. Schnell. So schnell wie nie zuvor. Ich will es so.
Präsident hin oder her, er ist nichts wert, wenn er nicht liefert. Die Zuschauer in den Parlamenten müssen jetzt auch. Gesetze müssen her. Viel strengere Gesetze. Man muss sich durchsetzen können. Alles durchsetzen können. Schwer in Zeiten wie diesen, wo immer mehr Menschen aus dem Volk NEIN sagen. Man ist also unter Druck, Gesetze zu schaffen, am Willen des Volkes vorbei.
Immer mehr Gesetze, die auch den Grundrechten nicht entsprechen. Man kann also annehmen, dass sie fallen müssen, wenn sie beeinsprucht werden. Also was tun? Man muss all diejenigen stärker an die Kandare nehmen, die das alles abhandeln müssen. Texte durchsetzen müssen, die man eigentlich nie durchsetzen können dürfte. Man muss sie dazu zwingen, wenn es notwendig ist. Man tut das schon. Man hat ja so seine Methoden. Man kann es auch tun. Man hat ja auch Menschen inthronisiert, die Verpflichtungen eingegangen sind. Welche?
Zu tun, was man will, wenn es notwendig ist. Wann ist es notwendig? Jetzt, wo alles auseinanderbricht.