Gott kann kommen, sagen die Menschen. Gott ist da, sagen die Menschen nicht. Sie sagen es nicht, weil sie nicht wissen, dass Gott da ist.
Gott kann kommen, ist auch leichter gesagt. Warum? Weil die Menschen dann beruhigt das tun können, was sie tun. Sie tun das, was sie nicht tun wollen.
Gott will, dass die Menschen tun, was sie wollen. Gott will, dass die Menschen tun, was sie wollen, weil sie dann glücklich und zufrieden sind.
Das will Gott. Gott will auch, dass die Menschen tun, was sie wollen, damit die Menschen nicht immer etwas tun, was sie nicht tun wollen, weil sie dann immer mehr von ihrem Weg abkommen. Sie kommen von ihrem Weg ab, weil sie nicht mehr sie selbst sind.
Sie sind nicht mehr sie selbst, weil sie immer tun, was sie nicht wollen. Sie verbiegen sich. Sie sind verspannt. Sie sind verspannt, und können dann auch nicht konzentriert sein. Sie sind nicht konzentriert, weil sie verspannt sind, und nicht mehr klar denken können.
Es ist nicht so, dass die Menschen verspannt sein wollen. Sie sind es. Sie sind es, weil sie ständig tun, was sie nicht wollen. Sie sind verspannt, weil immer etwas da ist. Etwas, was sie unglücklich macht. Etwas was sie unglücklich macht, und sie daran hindert zu tun, was sie wollen. Sie sind auch verspannt, weil sie wütend sind. Wütend auf sich selbst. Sie sind wütend auf sich selbst, weil sie sich immer von anderen herumdirigieren lassen.
Das ist nicht gut. Das ist nicht gut, und kann dazu führen, dass Beziehungen gestört werden. Der andere kommandiert den anderen. Das ist nicht gut. Das ist nicht gut, weil der andere damit dem anderen signalisiert, dass er nicht tun kann, was er will. Er kann es nicht tun, und ist sauer. Er ist sauer, und das führt dazu, dass beim nächsten Mal etwas passiert, was nicht gut ist. Es ist nicht gut, wenn Menschen glauben, über den anderen verfügen zu können. Das ist nicht gut, weil auch der andere Mensch eine Agenda hat. Diese Agenda kann der andere Mensch nicht kennen. Er kann sie kennen, aber sie kann sich ändern. Dann ist der Konflikt vorprogrammiert. Dann kann es dazu kommen, dass ein schlechtes Klima entsteht. Es entsteht ein schlechtes Klima, und die Menschen können nicht mehr miteinander sprechen. Das ist der Ausgangspunkt von allem. Sie sprechen nicht mehr miteinander.
Es ist ein Kreislauf. Es ist ein Kreislauf, der zu nichts führt. Menschen beginnen, sich gegenseitig beherrschen zu wollen. Dann sind sie verloren. Warum?
Weil sie ihrem EGO folgen. Sie folgen ihrem EGO und tun, was ihr EGO sie denken lässt. Sie kommandieren. Sie wollen sagen, ich kann dir sagen, was du zu tun hast. Ich kann dir sagen, was du zu tun hast, und wann du es zu tun hast. Das ist nicht gut. Es ist nicht gut, weil die Menschen dadurch entzweit werden. Sie werden entzweit, und können sich nicht mehr beherrschen. Sie werden aggressiv. Sie sind dann auch noch verletzend. Sie sind verletzend, und zerstören immer mehr, was sie sind. Sie sind nicht so. Sie sind anders, aber sie sind auch nicht gut. Sie sind auch nicht gut, wenn sie bedrängt werden. Wenn sie bedrängt werden, weil sie nicht tun, was andere wollen.
Jetzt ist der Kreis noch offen. Er ist offen hinsichtlich der Reaktion. Er ist offen hinsichtlich der Reaktion, weil die Menschen noch eine Alternative haben. Sie können gelassen auf das Beherrschen wollen reagieren. Sie können es einfach nicht tun. Sie tun es nicht, und damit ist auch nichts geschehen. Sie tun es nicht, und der andere erkennt, dass es nicht schlimm war. Er erkennt, dass es nicht schlimm war, weil nichts geschehen ist. Es ist nichts geschehen, was wichtig ist. Es ist nichts geschehen, was wichtig ist, was nicht auch später gemacht werden kann.
Das ist der Unterschied. Menschen tun etwas. Sie tun etwas, und tun es dann, wenn sie es wollen. Sie tun alles. Sie tun es nur dann, wenn sie es wollen.
Menschen haben Zeit. Sie können viel tun. Sie können viel tun, und können es dann tun, wenn sie es tun wollen. Zeit ist eine Erfindung des Menschen. Sie hat viel Leid unter die Menschen gebracht. Sie hat die Menschen dazu gebracht, dass sie alles unter Zeitdruck machen. Sie machen es, und sind erschöpft. Sie sind erschöpft wegen des Drucks, und nicht wegen dem, was sie tun. Sie sind erschöpft, und können dann auch nicht mehr tun, was sie tun möchten. Sie möchten etwas ordentlich tun. Sie möchten es ordentlich tun, und können es nicht tun. Warum? Weil sie erschöpft sind.
Menschen sind nicht Gott. Sie sind nicht Gott, und können auch nicht Gott sein. Sie sind Menschen. Menschen handeln so, wie sie handeln. Sie handeln immer schnell. Sie handeln schnell, und vielfach aus einer Emotion heraus. Sie handeln, und erkennen dann, dass sie zu schnell gehandelt haben. Sie können dann nicht mehr zurück. Sie wollen dann nicht mehr zurück. Sie sind dann fixiert. Sie glauben, einen Fehler gemacht zu haben. Menschen machen Fehler, nur die Menschen glauben, dass sie keine Fehler machen dürfen.
Fehler sind gut. Fehler sind dazu da, um etwas zu lernen. Sie sind da, um etwas zu lernen, das man nicht wiederholen will. Sie sind dazu da, um gelernt zu haben, dass es ein Fehler war, und deshalb nicht noch einmal gemacht werden soll. Der Fehler ist gut. Die Menschen denken aber, dass Fehler nicht gut sind. Sie sind nicht gut, wenn sie immer wieder gemacht werden. Fehler sind auch nicht gut, wenn sie immer wieder aus mangelnder Konzentration gemacht werden. Sie sind auch nicht gut, wenn sie gemacht werden, weil die Menschen zu schnell handeln.
Menschen handeln. Das ist gut. Sie tun es aber oft nur, um des Handelns willen. Das Handeln ist gut. Es ist nicht gut, wenn man es tut, weil man glaubt, dass man damit etwas zeigt. Was zeigt? Dass man handelt. Menschen handeln, und sehen nicht, dass das Handeln als solches nicht das Wichtige ist. Es ist nicht das Wichtige, weil es ja nur dazu führt, dass etwas passiert. Wenn aber etwas passiert, hat das Konsequenzen. Konsequenzen, die auch nicht gut sein können.
Menschen sollen handeln. Sie sollen handeln, aber sie sollen überlegt handeln. Niemals aus einer Emotion heraus. Was ist eine Emotion? Eine Emotion ist etwas, was aus einem Gefühl entsteht. Einem Gefühl, das der Mensch hat. Ein Gefühl, das ihn dazu bewegt, etwas zu tun. Etwas nicht so zu tun, wie er es tun möchte, sondern etwas zu tun, weil er will, dass etwas geschieht. Geschehen kann aber schnell etwas. Der Mensch handelt. Er handelt, und handelt aus einer Emotion. Er handelt aus der Emotion heraus, und kann dabei auch andere Menschen verletzen. Er ist nicht kontrolliert. Er ist außer sich. Er kann sich nicht mehr kontrollieren.
Der Mensch kann das tun. Er kann aber auch einen Grundsatz einhalten: „handle nie aus einer Emotion heraus!“
Die Emotion ist ein Verführer. Ein Verführer zu handeln. Zu handeln, und so zum Ausdruck zu bringen: „ich handle!“ Ich handle ist aber nicht genug. Es ist nicht genug, weil handeln allein nicht genug ist. Es ist nicht genug, weil die Menschen dann nur gehandelt haben, aber nichts bewirkt haben. Sie haben nichts bewirkt, weil sie nicht wirklich etwas getan haben. Sie haben nicht wirklich etwas getan, weil sie nur reagiert haben.
Sie reagieren, und handeln nicht. Sie tun es, und haben nichts erreicht. Sie haben aber vielleicht jemand verletzt. Jemand verletzt, den sie nicht verletzen wollten. Sie haben es aber getan.
Menschen verletzen ist nicht gut. Das kann Gott nicht leiden. Er kann es nicht leiden, weil Gott die Menschen liebt. Er liebt sie, und möchte nicht sehen, wie sich Menschen verletzen. Sie tun es. Sie tun es, und wissen nicht, dass sie sich damit selbst verletzen. Sie sind sich nicht bewusst, dass sie damit etwas tun, was gegen ein göttliches Gesetz verstößt. Ein Gesetz, das lautet: „tue nichts, was andere Menschen verletzen könnte, weil du damit selbst verletzt wirst.“
Das kann geschehen. Es kann geschehen, und dann müssen die Menschen aber auch in der Lage sein, zu bitten, dass ihnen verziehen wird. Sind sie das? Nein! Sie tun dann nämlich meist das Gegenteil. Sie verletzen weiter. Sie hören nicht auf zu verletzen. Sie sind von der Emotion völlig erfasst. Sie hat sie im Griff. Sie sind damit nicht mehr bei sich. Sie sind immer mehr von sich selbst entfernt.
Das endet fatal. Sie sind nur noch wütend. Zornig. Sie sind nicht mehr da. Sie sind nicht mehr da, heißt: „sie können sich nicht mehr kontrollieren.“
Das endet noch fataler. Sie verletzen in einem fort. Sie sind selbst verletzt. Können nichts mehr tun. Sie können nichts mehr tun, und wollen es auch nicht mehr. Sie sind jetzt davon überzeugt, dass sie im Recht sind. Sie sind nicht im Recht, aber sie glauben im Recht zu sein. Alles ist aus. Sie sind im Recht. Damit können sie alles behaupten. Sie können behaupten, dass der andere sie verletzt hat.
Gott will das nicht. Er will das nicht, aber er muss mitansehen, was jetzt geschieht. Es geschieht Fürchterliches. Es geschieht, weil der Mensch sich im Recht wähnt. Ein Irrtum, er ist nicht im Recht, sondern glaubt nur, im Recht zu sein. Sein EGO hat ihn überwältigt. Sein EGO ist es, das ihn denken lässt, dass er im Recht ist.
Gott will helfen. Er kann helfen. Er kann über das Herz helfen. Das Herz erhebt seine Stimme. Es erhebt seine Stimme, wird aber sofort übertönt von den Gedanken, die den Menschen zuhauf überfallen.
Der Mensch denkt. Er denkt jetzt. Er hat Gedanken, die nicht mehr aufhören. Er denkt. Er denkt. Er denkt. Er denkt, und es wird immer schlimmer. Er denkt, und es ist so laut in ihm, dass er sein Herz nicht mehr hört, das ihm sagt: „hör auf!“ Hör auf, und mach nicht alles kaputt.
Das kann sein. Dass der Mensch jetzt alles kaputt macht. Er vernichtet, sagen die Menschen. Er vernichtet, und glaubt, ein Sieger zu sein. Er ist kein Sieger. Er hat nicht gesiegt. Er hat nur sich selbst und den anderen Menschen vernichtet. Vernichtet in der Hinsicht, dass sie beide verletzt sind.
Gott steht da. Gott steht da, und kann nichts tun. Er kann nichts tun, weil der Mensch einen freien Willen hat. Der freie Wille ist ein Gesetz. Auch für Gott.
Gott ist da.
Du spürst ihn, in Dir, wirkend. Andere spüren ihn weniger oder gar nicht.
Hab Vertrauen, in Gott. Urteile nicht über das, was er deiner Ansicht nach tolerieren soll oder nicht, was er „tut“ oder nicht.
Gott mutet uns unser Leben zu, in Eigenverantwortung. Das finde ich gut, enorm – ich kann das nicht immer, den Menschen, die mir lieb sind, zuzumuten, dass sie so leben, wie es für sie stimmig ist. Das ist meine Lernaufgabe: zumuten. Ich mute mir zu, es auszuhalten, dass Menschen verschiedene Entwicklungen haben, verschiedene Ansichten, was ihren Lebenssinn angeht. Schlimm war un dist es für mich, zuzumuten, dass mir liebe Menschen Umwege gehen, die ich leichtfertig mal als Irrwege bezeichne – es gehört zu ihrem Weg dazu, und ich achte das, ich achte, dass Gott die Menschen auf so unterschiedlichen Wegen und in unterschiedlicher Intensität führt. Offenbar haben sie noch Lernaufgaben, offensichtlich habe auch ich noch welche. Ob es auf unserer Welt zwei Menschen gibt, die wirklich auf der selben Stufe ihrer Lebensentwicklung stehen? Kann ich mit meiner eingeschränkten Erkenntnis der Welt es mir erlauben, darüber zu urteilen, ob mein Gott, in meinem Sinne, sich bei anderen Menschen in der Art verwirklicht – bemerkbar macht, wie ich es mir vorstelle?
Ich habe mich vor vielen Jahren entschieden, mit meinen Eltern als Eltern in die Welt zu kommen, und damit ihr Leben zu bereichern, und meine Lebensaufgaben zu suchen, und zu versuchen sie zu bewältigen. Schon meine Geschwister in derselben Familie haben gänzlich unterschiedliche Aufgaben, unterschiedliche Zugänge zu dem, was wir Gott nennen.
Ich hatte das Glück, auf den Erfahrungen meiner Großeltern, die sehr prägend für mich sind, und auf den Erfahrungen meiner Eltern und deren Familien aufzubauen. Das ermöglichte mir eine Kindheit und Jugend, die weitgehend frei von Existenzängsten war – ein Schatz, den ich erst langsam zu begreifen beginne. Meine Ursprungsfamilien kommen aus einfachen Verhältnissen mit schweren Geschichten, der eine Großvater wurde früh von zu Hause weggebracht – zu viele Kinder und zu wenig Nahrung, wechselte als Schmied und in einen Zukunftsberuf – als Industriearbeiter. Der Andere kommt von einem Bauerngut, dass durch Kriege und Pferdepest nicht mehr existensfähig war, und entschied sich für einen sterbenden Beruf – als Hufschmied. Die Großmütter waren Hausgehilfin un dKöchin bzw. Textilarbeiterin. Was sie gemein haben, sie haben mich gelehrt, dankbar zu sein, für das schöne in der Welt, das wir erleben können, täglich, demütig zu sein, dass wir gesund und selbstbestimmt sind – trotz wenig Vermögens, achtsam mit den anderen Menschen umzugehen, interessiert zu bleiben, zu tolerieren.
Ich selbst erinnere mich an einige wenige, meist sehr kurze Momente des Hochgefühls, des Glücks, und an Phasen der völligen Entrückung im Sein, im Tun – im „Flow“ . All das hilft mir heute, die Demut zu bewahren, beständig auf meinem Weg weiter zu gehen, zunehmend zu vertrauen, dass andere Menschen vielleicht einen mir unverständlichen Weg wählen, dass dennoch die Menscheit sich insgesamt entwickelt im Sinne Gottes. Ich vertraue ihm, dass es der richtige Weg ist, mag er länger oder kürzer sein, als der, den ich in mir spüre – es ist gut so.
Ist es nicht so, Lothar?
Lieber Michael!
Danke für Deinen Kommentar. Es ist gut so. Es ist gut so, heißt: „es ist so, wie Gott es will.“
Gott kann viel wollen. Gott kann viel wollen, aber die Menschen haben einen freien Willen. Das ist ein göttliches Gesetz. Das kann sein. Gott kann dagegen nichts tun.
Gott kann nur helfen. Gott kann helfen, dass die Menschen erkennen, dass sie auf einem falschen Weg sind. Wenn sie auf einem falschen Weg sind, dann kann Gott helfen. Er hilft. Er hilft, und kann helfen auf vielen Wegen.
Er kann helfen, indem er Menschen schickt. Indem er Menschen schickt, die den Menschen Hinweise geben. Er kann Menschen schicken, die den Menschen helfen, sich selbst zu helfen. Er kann Menschen schicken, die den Menschen helfen, zu tun, was sie tun wollen. Er kann dafür sorgen, dass Informationen da sind, die den Menschen helfen. Er kann das alles tun.
Er kann noch mehr tun. Er kann die Menschen aufmerksam machen. Aufmerksam machen über Zeichen. Zeichen, die die Menschen erkennen können.
Die Menschen können sie erkennen, die das auch wollen.
Sie wollen es aber meist nicht sehen. Dann müssen sie ihren Weg gehen. Einen Weg, der oft ins Leid führt.
Gott will die Menschen nicht, ich betone nicht, leiden sehen.
Gott will sie nicht leiden sehen, und kann es aber auch nicht verhindern. Warum? Weil der Mensch einen freien Willen hat.
Gott ist da.
Ja, Michael, Gott ist da. Er kann tun. Er kann vieles tun. Er ist da, und kann vieles tun, wenn die Menschen ihn bitten.
Wenn sie ihn bitten, ihnen zu helfen.
Das heißt nicht, dass die Menschen wie Sklaven sein müssen. Sklaven, die vor Gott knien, und Gott anflehen. Das ist nicht Gott. Das ist ein menschlicher Gedanke. Das ist ein Gedanke, der nur von Menschen kommen kann, die Gott nicht kennen. Die Gott nicht kennen, und die Menschen beherrschen wollen.
Ich kenne einen Gott der hilft.
Ich kenne einen Gott der unterstützt. Ich kenne einen Gott der liebt.
Ich weiß, wie oft ich abgekommen bin von meinem Weg. Ich bin abgekommen, und bin doch geliebt. Wieder zurückgebracht worden.
Das ist die Frohbotschaft. Gott bringt dich zurück.
Er liebt dich. Er kann lieben.
Wenn Gott lieben kann, dann kann er uns doch nicht leiden sehen. Wie kann ein Mensch sich vorstellen, dass er leiden muss, wegen Gott? Wie kann er sich das nur vorstellen.
Auf der einen Seite wird uns gesagt, dass Gott ein Liebender ist.
Es wird uns gesagt, dass er ein bedingungslos liebender Gott ist.
Dann wird uns gesagt: „er verlangt von uns, dass wir seinen Geboten folgen.“ Wenn wir das nicht tun, straft er uns.
Was ist das denn? Das ist doch ein Witz.
Gott ist entweder ein liebender, oder ein strafender Gott. Aber ein liebender Gott kann doch nicht auch gleichzeitig strafen.
Oder ist das ein Gott, der überhaupt nicht weiß, was er will?
Ich habe erfahren, dass ich noch nie so klare Antworten bekommen habe, als von Gott.
Gott gibt mir klare Antworten. Kein Gewäsch. Ein klares Ja oder Nein. Ein klares Ja oder Nein, und schon weiß ich, woran ich bin.
Das höre ich selten. Das höre ich selten von Menschen, die behaupten, dass sie Gott kennen.
Sie sind immer vorsichtig. Sie sind vorsichtig, und legen sich nicht fest. Was ist das jetzt für ein Gott. Ein liebender oder ein strafender Gott?
Die klare Antwort von mir ist: „ER ist ein liebender Gott!“
Nichts mehr zu diskutieren. Er ist ein liebender Gott.
Ich habe ihn noch nie anders erlebt. Das andere interessiert mich nicht. Es mag sein, dass es Menschen gibt die eine Agenda haben, die anders ist, als meine. Ich weiß das nicht. Aber ich sage: „Gott ist ein liebender Gott!“
Das kann ich auch sagen, weil ich mit Gott immer Erfahrungen gemacht habe, die positiv sind.
Positiv heißt: „ich habe etwas getan. Ich habe etwas getan, und das war nicht gut.“ Ich habe dann nicht Strafe erfahren, sondern einen Hinweis bekommen.
Ich habe, wie schon gesagt, einen freien Willen. Ich kann tun, was ich will.
Ich habe das oft getan. Ich habe getan, was ich wollte. Dann habe ich aber festgestellt, dass ich es eigentlich nicht wollte, aber getan habe, weil es gerade opportun war. Das war oft. Menschen machen Fehler. Auch das habe ich schon gesagt.
Aber, wir machen Fehler und lernen. Um das Lernen geht es. Es geht um das Lernen, und dann auch darum, Dinge, die man gelernt hat, umzusetzen. Umzusetzen heißt: „wie im Falle von etwas, was nicht gut war, es nicht mehr zu tun.“
Das ist es, um das es geht.
Gott will, dass wir Fehler machen. Wie soll sich sonst ein Mensch entwickeln können? Wie soll er lernen können? Das geht doch nicht.
Der Mensch ist. Er ist ein Mensch, und kann Fehler machen. Er ist ein Mensch, und kann Fehler machen, und lernt daraus.
Wir sind fehlbar.
Es gibt keinen Menschen, der unfehlbar ist! Das ist sicher.
Das ist sicher, sonst wäre er Gott. Gott ist da.
Er braucht keine Menschen, die unfehlbar sind.
Er braucht sie nicht, und kann darauf verzichten, weil er selbst da ist.
Gott ist in jedem von uns. Das müssen die Menschen begreifen.
Wer mit Gott unterwegs ist, kann das schnell begreifen.
Er erkennt, dass Gott da ist. Die Antworten auf Fragen folgen auf dem Fuß. Niemand braucht zu warten. Niemand braucht zu betteln. Niemand braucht sich darauf zu verlassen, was andere ihm sagen. Niemand hat es nötig, vor Gott zu kriechen. Niemand ist von Gott bedroht. Niemand braucht Angst vor Gott zu haben.
Das alles sind menschliche Gedanken. Ein strafender Gott. Ein Gott der will, dass man kriecht. Ein Gott der will, dass man sich schlecht machen lässt. Ein Gott der will, dass man sich schuldig fühlt. Ein Gott der will, dass man tut, als ob man nichts kann.
Nein, das alles will Gott nicht. Gott will, dass die Menschen glücklich sind.
Glücklich sind, und tun, was sie wollen.
Die Menschen haben Gott nicht verloren. Gott ist immer da. Er kann nur nicht zu den Menschen durchdringen. Warum?
Weil sie völlig zu sind.
Sie haben ihre Herzen verschlossen. Sie sind völlig gelähmt. Gelähmt von der Angst, die ihnen gemacht wird. Die Angst zu sterben.
Gott gibt. Gott nimmt das Leben. Er kann es nehmen, wenn der Mensch seine Aufgabe erfüllt hat. Das ist wichtig. Es ist wichtig, dass die Menschen begreifen, dass sie eine Aufgabe haben.
Sie sind nicht da nur um zu leben. Sie sind nicht dazu da, nur um zu arbeiten. Sie sind nicht da, nur um etwas zu tun.
Das kann doch niemand glauben. Ein Leben, wie immer lang es auch dauert, ist nur dazu da, um zu arbeiten, zu schlafen, zu essen, zu trinken, zu konsumieren.
Nein! Das kann doch nicht sein. Dazu ist doch das Leben nicht da. Der Mensch lebt, um eine Aufgabe zu erfüllen.
Er tut es. Er tut es nicht. Das ist seine Entscheidung.
Er bekommt Hinweise. Er bekommt Signale. Er ist da. Er ist da, und kann fragen. Er kann fragen, und wird Antworten bekommen.
Von wem? Von Gott.
Das ist es, um was es geht. Frage!
Dann wird dir geantwortet. Frage! Dann wird dir gesagt. Frage!
Dann hörst du, was du tun kannst.
Ich habe viel darüber geschrieben. Ich weiß, dass es so ist. Ich weiß es, und kann es bestätigen. Ich habe Erfahrung damit. Ich weiß es.
Lass uns hier wieder einen Schlussstrich ziehen.
Ich habe gesagt, um was es geht. Es geht darum, dass Gott da ist.
Gott ist da, und das macht mich glücklich.
Gute Antwort, danke 🙂
Du schreibst zu den klaren Worten von Gott: „Das höre ich selten von Menschen, die behaupten, dass sie Gott kennen. Sie sind immer vorsichtig. Sie sind vorsichtig, und legen sich nicht fest.“
Das verstehe ich mehr als Zeichen, dass sie mit Gott in Verbindung stehen. Damit ist es ihnen nur möglich, eine Spur zu legen, um dem angesprochenen Menschen den Anfangspunkt oder einen Zielpunkt zu zeigen, den Weg sollen sie ja selber finden, auf der Suche nach IHREM Gott, der in ihnen wohnt. Es ist wohl ein zumuten, den Weg zu erforschen und nicht vorzugeben, was vermutlich öfters als Nicht-festlegen-wollen gesehen wird.
Ich bin ganz bei Dir, Gott ist da, welchen Namen es auch immer dafür gibt, und Gott ist in mir, bereit mich zu hören und mir zu antworten. Was ich brauche, ist lediglich die Ruhe im Verstand, im Ego, um nach innen zu schauen, die ersten leisen Töne zu hören, aus dem inneren Spüren meine Fragen formulieren zu können, und in diser inneren Stille auch die Antworten zu hören. Antworten, wie ich sie kenne, sind wie von Dir beschrieben, knapp, klar. So knapp und so klar, dass mein Verstand sie gerne wieder in Zweifel ziehen möchte – war es das schon? ist es das auch wirklich? usw.
Du schreibst, es ist nicht der Sinn des Lebens, nur zu arbeiten, essen, schlafen, .. Es ist unsere Aufgabe, den Sinn des Lebens zu finden und unsere „Lebensaufgabe“ zu erfüllen.
Wir sind so konzentriert darauf, und haben unser ganzes individuelles und gesellschaftliches Tun darauf abgestimmt, uns selbst zu kreieren. Dabei konstruieren wir unsere Vergangenheit so, dass sie unser Selbstbild bestätigt, wir denken uns unser Zukunft so, wie wir gerne sein und was wir gerne haben würden, und verbinden unsd in der Gegenwart mit Menschen und Dingen, die unser Selbstbild stärken.
Dabei ist die höchste Kunst, die man sich selbst beibringen kann, die, die Perspektive zu wechseln; die Position des eigenen Subjekts zu verändern.
Daneben gibt es noch ein weiteres Selbst, das zwar von all dem weiß, aber unabhängig ist. Ich glaube, das ist der Bereich, den auch Du immer wieder ansprichst: der Bereich unserer Bewußtheit, der Seele, des inneren Zwillings. Der Ort unserer Zuversicht, an dem ich mit Gott in Gespräche eintauche, unbeirrt von dem, was in der ersten Realität sich gerade abspielt.
Das ist wohl unsere zweite Aufgabe, auch die Realität des inneren Zwillings aufzubauen und zu leben, mit der äußeren Realität in Verbindung zu bringen.
Das, was wir als EGO bezeichnen, ist vielleicht nicht so schlecht, wie wir es so oft hinstellen, schließlich hat es uns so weit entwickeln lassen, das nun wieder Raum entsteht, sich mehr um die innere Ordnung zu kümmern. Das Gefühl, das Ego in seiner Bedeutung wieder abzubauen, liegt wohl daran, dass es schon einige Menschen gibt, die die nächste Entwicklungsstufe vorhersehen, eher unbewußt als bewußt. Bei der Suche nach unserem innersten Selbst, nach Gott, hilft uns das Ego nicht mehr.
(wie sehr mich doch die Erzählungen von Olga Kharitidi anleiten!)
Je mehr es uns gelingt, unsere zweite Realität zu erschaffen, in beständigem Kontakt mit unserem innersten Selbst, desto näher sind wir dem Gott, den es unzweifelhaft gibt, und der, wie du es beschreibst, unbedingte Liebe lebt, gibt, und nimmt. Es ist eienr, der den Menschen unabhängig macht von Forderungen anderer – das macht es für viele auch so erschreckend: nicht mehr durch schlechtes Gewissen zu führen, zu gängeln, sondern durch Authorität, Liebe und achtsamen Zumuten, das erfordert Mut, sich von seinen Ängsten zu lösen, und die Dinge zu nehmen, wie sie kommen. Ein lohnenswertes Ziel unserer gesellschaftlichen Evolution, mit so unterschiedlichen Entwicklungsstufen, sichtbar in den weltweit so verschiedenen Gesellschaften und Lebensformen. Was für eine spannende zeit, das erkennen zu dürfen, und vielleicht ein ganz wenig an der Gestaltung mitzutun!
Gerade bin ich über ein Buch gestolpert, dass ich schon seit Jahren bei mir liegen habe. Arno Grün schreibt über die Angst vor Autonomie bei Mann und Frau in Der Verrat am Selbst“
Etwas sperrig – sachlich geschrieben, führt es mich an die Stellen in meinem Leben, wo ich begann, mich selbst zu verraten, es zu erkennen und langsam mich selber akzeptieren lernte, mit der Hilflosigkeit, die ich, so vermutlich wie viele andere auch,hinter einer Fassade der Freundlichkeit, Verbidnlichkeit, Dazugehörigkeit zu verstecken lernte.
Ich entdecke die Momente, wo mich Wut und Aggression überkam, und ich sie auf mein Gegenüber projizierte, und den nachfolgenden Ärger und die Vernebelung nicht deuten konnte. Doch war es die Waffe, die ich gegen mich selber richtete. Die Wut versuchte mir kalrzumachen, dass ich mich selbst verrate, zu etwas beipflichte oder etwas tue, was ich nicht will, was mir nicht entspricht.
Auf einmal erinnere ich mich an Situationen,in denen ich eher intuitive als begründet NEIN sagte, und an das damit verbundene Gefühl der Leichtigkeit, der Zufriedenheit danach.Momente, in denen ich mein Selbst gespürt und nicht verraten habe.
Nun wird mir die Bedeutung klarer, die Ayn Rand in ihrem Buch „the atlas shrugged“ in die beiden Kernaussagen steckte:
„Ich werde nie etwas FÜR ANDERE tun.“
„Ich werde nie von jemand anderem verlangen, etwas FÜR MICH zu tun!“
Im „Verrat am Selbst“ geht Grün ziemlich geradlinig auf die so verbreiteten versteckten Mechanismen des Selbstbetrugs ein, wie man Macht ausübt, um jemanden zu demütigen, ohne zu erkennen, dass man ihn damit auf die eigene Ebene der Verachtung zieht, und sich selbst dadurch am meisten verachtet. Ein Teufelskreis, ein perfektioniertes Spiel, wo Liebe verkauft und Macht gelebt wird. Es macht mich ein wenig traurig, dabei zu erkennen, wie ich selbst in diesem Spiel gefangen war, es auch mit meinen Kindern machte, ohne es zu erkennen, nur in dem dumpfen Gefühl “ etwas stimmt nicht; es gibt einen anderen Weg“. Um, erfolgreich oder nicht , aus dem Gefühl der Macht und Kontrolle über Andere zu erleben, dass es mir nicht weiterhilft, mich nicht beruhigt, zufriedenstellt, sondern noch mehr die Angst schürt, nicht zu genügen, nicht gut genug zu sein.
Lange hat es gebraucht, bis ich mir selbst zugestehen konnte, hilflos zu sein, machtlos. Es hat so lange gebraucht, bis ich dieses Ausgeliefert sein der Macht anderer, die mich in nebulöses nervöses Herumirren und Unklarheit führte, soweit Leid hatte, dass ich zu der Erkenntnis gekommen bin, dass ja ich den Schlüssel dafür in der Hand habe. Und ich begann, einfach Stopp zu sagen. Dinge, die ich nicht will, nicht mehr an mich heranzulassen.
Und schön langsam lerne ich, meinem Herzen so zu vertrauen, dass ich bei dieser Abgrenzung offen bleiben kann, verletzlich. und schön langsam lerne ich Menschen so kennen, die es mir ermöglichen, behutsam dazuzulernen, meine Verletzlichkeit und Hilflsosigkeit zu spüren, in Worte zu fassen, mitzuteilen. Und ich genieße diesen Weg zu meinem Selbst, der ein Weg ist, kein Zustand. Wieder und wieder schmeisst es mich raus, zurück in schmerzhafte Spile des Verrates, der Macht und Kontrolle, des Abwertens und Verachtens, und jedesmal lerne ich, dass es einen anderen, einen besseren Weg gibt. Nach jedem dieser Ereignisse bleibt etwas mehr Zuversicht und Vertrauen zu mir, zu meiner Unperfektheit zu stehen, sie anzunehmen und mit ihr weiter wachsen zu wollen.
Vermehrt komme ich nun in Kontakt mit Menschen, mit denen ich genau darüber reden kann, und spüre, wie es uns beiderseitig hilft. Auf einmal wird Zuneigung und Liebe als Empatie etwas so großartiges, unbeschreibliches, dass es keine Erwartungen aufkommen lässt. Manchmal erlebe ich schon solche Glücksmomente. Momente, bei denen ich mit Gott bin, bei denen ich Gott in mir spüre.