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AUGUST, 2019
Die Führungsintensität ist der einfachste Indikator für die Führungsleistung.
Er bemisst die Intensität mit der sich die Führungskraft mit dem Mitarbeiter und dessen Persönlichkeit auseinandersetzt. Er bringt die höchste Referenz zum Ausdruck, die eine Führungskraft gegenüber dem Mitarbeiter haben kann. Die Intensität, mit der die Führungskraft sich mit dem Mitarbeiter auseinandersetzt, ist die wichtigste Aufgabe einer Führungskraft.
Anteilnehmen am Mitarbeiter; sich mit den persönlichen Umständen als Mitarbeiter und als Privatperson zu beschäftigen, sollte höchste Priorität für jede Führungskraft haben.
Die Beschäftigung mit den persönlichen Umständen des Mitarbeiters und als Privatperson bringt die Führungskraft und den Mitarbeiter einander näher.
Sie schafft den Grundstein für das wichtigste Element von Führung: Vertrauen.
Gegenseitiges Vertrauen. Vertrauen in die Vertrauenswürdigkeit des Anderen.
Vertrauen ist das beste Mittel zur Verhinderung von Angst. Angst, betrogen und enttäuscht zu werden. Angst vor Verlust des Arbeitsplatzes. Angst vor Verlust des Status. Existenzangst.
Eine ausgewogene Führungsintensität ist der beste Schutz davor. Die Führungsintensität ist das stärkste Signal für das Interesse am Mitarbeiter. Am Wachstum des Menschen, für den die Führungskraft die Verantwortung trägt.
Mit dem sie ein Stück des eigenen Lebensweges gehen will.
Für den sie da ist, Mit-Verantwortung zu übernehmen.
Mit dem sie Erfahrungen teilen will.
An dessen Glücklich-Sein sie beteiligt ist.
An dessen Schicksal sie interessiert sein sollte.
Dessen persönliche Entwicklung ihr ein hohes Anliegen ist. Den sie liebt und achtet. Auf dessen Wertschätzung sie vertrauen kann. Deren Offenheit und Klarheit Vertrauen und ein Umfeld schafft, in dem Liebe gedeihen und wachsen kann. Eine Führungskraft, deren Entscheidungsfreudigkeit eine dynamische Umwelt gewährleistet, in der Kreativität, Freude und Begeisterung gedeihen können.
Eine Führungskraft, bei der das Gemeinwohl vor dem Eigenwohl steht. Die keine Egozentriertheit lebt, sondern dem Wohlbefinden der Gemeinschaft in allem den Vorrang einräumt.
Eine Führungskraft, die mutig alles unterbindet, das dem Gemeinwohl entgegensteht. Die sich niemals zum eigenen Vorteil einer Sache beugt, die nicht rechtens ist und das Gemeinwohl gefährdet. Eine Führungskraft deren Stärke aus der Anerkenntnis des eigenen Selbst, aus der Wertschätzung des eigenen Seins gewachsen ist.
Die Selbstliebe nicht mit Egoismus verwechselt.
Die weiß und erfahren hat, dass die Selbstliebe die Voraussetzung dafür ist, auch andere lieben zu können.
Alle drei Dimensionen – Selbst-Führung, Selbst-Liebe, Selbst-Heilung, sind der Schlüssel für die menschliche Führung.
An dieser menschlichen Führung führt kein Weg vorbei.
Sie ist das Alpha und das Omega der Führung. Ohne diese Führung ist keine erfolgreiche Unternehmensführung möglich.
Ohne diese Art von Führung werden die Menschen krank. Ausgelaugt, ausgebrannt, erschöpft und jeder Hoffnung beraubt.
Der Grund: Führungslosigkeit. Der einzige Weg, das zu ändern, ist eine neue Dimension der Führungsintensität.
Eine neue Dimension der Menschlichkeit.
Höchste Priorität der Menschenwürde.
Der Mensch ist, wie er ist. Der Mensch kann sein, wie er will. Aber der Mensch kann auch lernen so zu sein, wie Gott will. Ein Mensch mit Menschlichkeit.
Ich bin frei, selbst zu entscheiden. Wenn ich – als Führungskraft – dieses Prinzip berücksichtige, biete ich dem Mitarbeiter Zusammenarbeit an, und er entscheidet darüber, ob und wie er mit mir zusammenarbeitet.
Das bedeutet, Entscheidungen dauern länger, doch kommt es zu einer Art persönlichem Vertrag zwischen Führungskraft und Mitarbeiter. Das hat zumindest die Chance auf eine höher Wertigkeit, mehr Zuverlässigkeit.
Wie bei jeder verbindlichen Vereinbarung, ist auch hier wichtig, sich über die Konsequenzen der Nichteinhaltung klar zu sein. Auch das ist die Aufgabe der Führungskraft, die Konsequenzen zu benennen und verständlich zu machen.
So versteht sich ein Unternehmen wieder als das, was es ursprünglich gedacht war: eine gesellschaftliche Form der Zusammenarbeit.
Richard Sennett beschreibt in seinem Buch „Zusammenarbeit“ sehr ausführlich und hintergründig, wie Zusammenarbeit aus dem Verständnis der Selbstentscheidung funktionieren kann.
Heute schreibe ich einen kurzen Kommentar zu meinem Kommentar.
Was mir fehlt, ist der Überblick über all die interessanten Blogs, die auf mich auf der ersten Seite einwirken – wie kann ich hier Orientierung finden? sind alle gleichrangig? Da ich Lothars Gedankenwelt nicht kenne, fehlt mir das Ordnungsprinzip – auch wenn Lothar aufgeräumt hat.