Das Herz ist nicht der Verstand. Das Herz spricht nicht dauernd. Das Herz spricht nicht dauernd, und belästigt Sie nie!
Das ist wichtig. Das Herz will Sie nicht beherrschen.
Der Verstand – sprich: das EGO – will Sie beherrschen.
Deshalb sind Sie auch immer mit Denken beschäftigt. Sie sind damit beschäftigt, und können nicht aufhören zu denken.
Sie denken, und denken. Ihr Denken beschäftigt Sie. Sie sind immer mit Denken beschäftigt, auch wenn Sie nicht mehr beschäftigt sein wollen.
Sie gehen spazieren. Sie spielen etwas. Sie tun etwas. Immer beschäftigen Sie Gedanken. Gedanken, die mit dem, was Sie gerade tun, nichts zu tun haben.
Sie hören nicht auf. Sie hören nicht auf, die Gedanken. Sie sind immer da. Sie können Sie nicht abschalten. Das ist auch ein Hinweis darauf, dass das EGO Sie denken lässt, und nicht Sie denken.
Sie denken auch noch, wenn Sie nicht mehr denken wollen.
Das ist der ganz gravierende Unterschied zum Herzen.
Das Herz spricht, wenn Sie es fragen!
Dann, wenn Sie Ihr Herz gefragt haben, und Sie die Antwort bekommen haben, schweigt das Herz.
Es überfällt Sie nicht mit allem Möglichen. Es ist einfach still. Es ist einfach still, und lässt Sie tun, was Sie tun wollen.
Jetzt merken Sie den Unterschied. Der Unterschied ist sehr groß. Das Herz hilft. Der Verstand hilft nicht. Er hilft nicht, weil er Sie meist nur beschäftigt.
Das stimmt doch nicht. Das stimmt doch nicht, schließlich denke ich doch auch über Dinge nach, die mir helfen. Das ist richtig. Aber wie oft tun Sie das?
Sie tun es, wenn Sie etwas tun wollen. Wenn Sie etwas tun wollen, was Ihnen helfen soll.
Sie tun es, und handeln. Sie handeln, und dann geht es aber weiter. Weiter mit dem Denken. Sie denken, obwohl Sie nicht mehr handeln wollen. Sie denken einfach. Sie sind beschäftigt. Sie haben keine Ruhe. Sie können sich nicht entspannen. Sie sind dauernd mit Denken beschäftigt.
Das Gehirn verbraucht ein Drittel Ihrer Energie. Das ist so. Das ist wissenschaftlich erwiesen. Warum ist das so? Weil Sie denken!
Sie denken, und verbrauchen Energie. Wie ich schon geschrieben habe, nicht, um Ihre lebensnotwendigen Prozesse in Gang zu halten, sondern um zu denken.
Sie denken, und verbrauchen Energie. Energie, die Ihnen in den meisten Fällen nicht hilft. Sie hilft Ihnen nur zu denken. Das ist keine Hilfe.
Hilfe brauchen Sie dann, wenn Sie etwas tun wollen. Hilfe brauchen Sie dann, wenn Sie denken müssen, um etwas zu tun. Sie tun etwas. Zum Beispiel: „sie wollen etwas arbeiten.“ Sie arbeiten etwas, und denken, was Sie tun müssen. Sie denken es, und stellen aber auch fest, dass Sie ständig von dem, was Sie tun, abgelenkt werden. Warum? Weil Sie sich nicht konzentrieren sollen. Sie sollen sich nicht konzentrieren, weil, wenn Sie sich konzentrieren, sind Sie ganz schnell mit Ihrer Arbeit fertig. Das ist nicht gut. Warum? Weil Sie dann nicht beschäftigt wären. Sie wären auch nicht so lange beschäftigt, und könnten etwas anderes tun. Sie können es nicht tun, weil Sie so lange mit der Arbeit beschäftigt sind, die Sie gerade tun.
Das können Sie nicht akzeptieren. Ich arbeite doch nicht ohne Unterlass, obwohl ich viel weniger arbeiten könnte, wenn ich konzentrierter wäre. Ja, das ist eine Antwort. Eine Antwort, die Ihnen Ihr EGO gibt. Es ist die Antwort Ihres EGO, und nicht die Ihres Herzens.
Ihr Herz würde sagen: „Du musst Dich konzentrieren.“ Tue es wie folgt: „Atme in Deinen Bauch ein. Zwei Zentimeter unter Deinem Bauchnabel ist das CHI. Ein Energiezentrum. Wenn Du dorthin regelmäßig immer wieder einatmest, bist Du konzentriert. Dann bist Du viel effizienter. Du kannst dann etwas anderes tun. Du kannst zum Beispiel etwas tun, was Du schon lange aufgeschoben hast. Warum? Weil Dein EGO Dich immer wieder denken lässt, dass Du es verschieben musst, weil Du so viel zu tun hast.“
Sie erkennen. Es geht darum, dass Sie nicht umsonst arbeiten. Es geht darum, dass Sie Ihre Arbeit viel effizienter abwickeln können, wenn Sie konzentriert sind.
Das will Ihr EGO nicht. Warum? Weil Sie so nicht so müde sein würden, wie Sie sind. Sie sind müde. Sie sind müde, und werden aggressiv. Sie sind aggressiv, und vertreiben die Menschen um sich. Sie sind unleidlich, und können keine Freude empfinden. Sie sind freudlos, und werden immer freudloser. Warum? Weil Sie tun, was Sie nicht wollen.
Es ist eine unendlich lange Kette von Fehlentwicklungen, in die Sie Ihr Denken verführt. Sie sind nicht der, der Sie sind. Sie sind nicht der, der Sie sind, weil Sie ständig denken. Sie denken, und verbrauchen Energie. Energie, die Sie für andere Beschäftigungen brauchen können.
Sie können Sie nicht haben. Warum? Weil Ihr Gehirn 30 % Ihrer Energie verbraucht, um ständig zu denken.
Fragen Sie Ihr Herz. Es liefert Energie. Es liefert jeden Tag die Energie, die das Gehirn braucht, um zu denken.
Das können Sie versuchen. Konzentrieren Sie sich auf das Herz. Dann wird dem Gehirn Energie abgezogen. Wenn Sie das tun, können Sie den Gedankenstrom nicht stoppen, aber verlangsamen. Das können Sie tun.
Das können Sie tun, damit Sie aufhören, ständig zu denken!
Seit Tagen beschäftige ich mich mit Denken. Meine Erfahrung ist, dass nicht mein Verstand die Gedanken produziert, sondern die Gedanken, die ihm zugeführt werden nur versucht umzusetzen. Dazu bedarf es weiterer Gedanken. Und da ist ein großer Unterschied, ob ich in meinem Herzen bin oder außerhalb meines Herzens. Das können viele Dinge sein, die mich draußen sein lassen. Das passiert, wenn ich oberflächlich bin, in den Tag hineinlebe, selbstgefällig Entscheidungen treffe, und mir sage, dies und das musst du noch tun, wenn ich mir selbst Gebote auferlege.
Wenn ich in meinem Herzen bin, bin ich in der Liebe immer, erfahre ich sie, außerhalb meines Herzens sehe ich nur die Dinge, ich erfahre sie aber nicht. Als Beispiel: Ich sehe einen wunderschönen Schmetterling und erfreue mich daran. Ich kenne ihn zwar, weiß aber nicht mehr, wie er heißt. Und verbeiße mich in „Du musst es doch wissen“. Das lässt mich nicht mehr los. Wenn es mir nicht einfällt, gebe ich keine Ruhe:“Das musst Du zuhause nachschlagen.“ Die Gedanken landen dann irgendwann in der Vorstellung, das seien die ersten Anzeichen von Alzheimer, und ein Kettenring schließt sich an den anderen, bis die Angst kommt.
Bin ich aber im Herzen, in der Liebe, dann sehe ich zwar auch den Schmetterling und erfreue mich an seiner Schönheit. Aber ich sehe ihn mit anderen Augen, ich spüre fast schmerzlich die Verbundenheit mit ihm und allem, was in mir ist und allem, was mich umgibt! Da ist es nicht wichtig, was sein Name ist, zu welcher Art er gehört, oder wo er herkommt. Oft weiß ich es einfach. Und wenn nicht, stört es mich nicht in meiner Freude!
Das Herz spricht nicht viel. Da ist kein Geschwätz, da ist einfach nur Klarheit, auf die ich mich verlassen kann, weil ich es erfahre, wenn ich im Herzen bin, auch ohne vorherige Meditation. Außerhalb einer Meditation befrage ich mein Herz noch nicht , auch wenn ich mich im Herzen fühle. Zu schnell kann das durch äußere Umstände unterbrochen werden, ohne dass ich es sofort merke. Da bin ich noch nicht angelangt. Wie soll ich sonst wissen, dass sich nicht doch das andere Denken vorgeschoben hat?
Wenn ich in meinem Herzen bin, habe ich keine Angst, weil ich im Urvertrauen bin. Wenn ich zurückblicke auf mein Leben, habe ich mehr in meinem Herzen gelebt als außerhalb.
Für diese Erfahrung bin ich unendlich dankbar!
Wenn ich meinem Verstand die Gedanken meines Herzens anbiete, tut er alles, um mir zu helfen, sie auch umzusetzen! Sie sind stärker als diese anderen, von denen ich noch nicht so recht weiß, wo sie herkommen. Die Liebe ist stärker als alles!
Der Verstand ist nicht mein Feind. Er ist mir zu meinem Menschsein dazu gegeben, und er war ursprünglich das, als was er gedacht war: Ein Helfer des Menschen. Er hilft dem Menschen, sich zu schützen, er unterstützt seine Kreativität, er lässt ihn Gefahren erkennen, hilft logisch zu denken und vieles mehr. Eingebettet in der Urliebe dessen, was keinen Namen hat, weil es nicht zu beschreiben ist, dessen, was zeitlos und bedingungslos ist, dessen, mit dem jeder Mensch verbunden ist und mit Allem im ganzen Universum. Das kann man bei Kindern noch so erleben. Doch sie werden hineingeboren in eine Welt, die sich und den Menschen über die Jahrtausende verändert hat. Sogar Religionen führen nicht mehr in die Freiheit. Gebote, Gesetze, festgelegte Glaubenssätze und Ignorierung der mystischen Seite in dem Menschen haben ihn zu dem werden lassen, was er heute ist: Unfrei und fremdbestimmt, ohne dass er es merkt. Aber die Urliebe ist noch in ihm, weil sie ewig ist, der Mensch kann sich ändern! Sein Herz weiß es, weil die Seele es weiß, und sie werden ihm helfen, wenn er das wirklich will.
Mein Hauptanliegen ist es, in dieser Liebe, im Herzen zu leben, zu denken, zu sprechen und zu handeln. Und zu erkennen, was mich manchmal außerhalb des Herzens sein lässt.
Der Verstand hat nicht allzu viel mit dem Ego zu tun. Sie sind in gewisser Weise sogar Antagonisten. Das Ego ist ein gefühlsbetonter Persönlichkeitsanteil (auch: Selbstgefühl – verwandt mit dem Überlebenstrieb). Den Verstand zu stoppen ist grob fahrlässig, während es in manchen Situationen sinnvoll sein kann, das Ego zu stoppen. Der Verstand kann Leben retten, während das Ego Morde begehen kann. Die verkannte Rolle des Verstandes beruht auf Übersetzungsfehlern; in unserem Sprachgebrauch ist der Verstand das, was in der asiatischen Philosophie häufig als Weisheit bezeichnet wird, während das was in der asiatischen Philosophie mit Denken bezeichnet wird oftmals tatsächlich Gefühle und Emotionen sind, die mit dem Ego zu tun haben.